Betreuung eines Menschen mit einer Depression oder Angststörung
Die Begleitung eines Menschen mit Depressionen oder Angststörungen kann dem Umfeld vieles abverlangen. Auch wenn jeder Mensch diese Situation auf seine Weise erlebt, gibt es Aspekte, die nahezu bei allen Menschen ähnlich zutreffen.
Was Sie für jemanden mit einer Depression oder Angststörung tun können
- Lassen Sie die Person wissen, dass Sie eine Veränderung in ihrem Verhalten festgestellt haben.
- Nehmen Sie sich Zeit, um mit der beziehungsweise dem Betroffenen zu sprechen. Machen Sie klar, dass Sie nur zuhören und nicht urteilen werden.
- Raten Sie der Person sich professionelle Hilfe zu suchen oder helfen Sie, einen Termin zu vereinbaren.
- Bieten Sie an, die Person dorthin zu begleiten.
- Helfen Sie, Informationen über Depressionen und Angststörungen im Internet oder in einer Bibliothek zu suchen.
- Bitten Sie die betroffene Person, auf ausreichend Schlaf, Bewegung und gesunde Ernährung zu achten.
- Raten Sie der Person ab, Alkohol oder Drogen als „Stimmungsaufheller“ einzunehmen.
- Legen Sie Freundinnen und Freunden sowie Familienangehörigen nahe, die betroffene Person einzuladen und mit ihr in Verbindung zu bleiben, ohne Druck auszuüben.
- Ermutigen Sie die betroffene Person, sich mit professioneller Unterstützung ihren Ängsten zu stellen.
Nicht hilfreich ist
- Druck auf die Person ausüben, indem Sie ihr sagen „sie soll sich nicht so anstellen“ oder „dass sie das doch schaffen muss“.
- Sich von der betroffenen Person fernhalten oder sie meiden.
- Ihr sagen, dass sie sich zum Beispiel einfach mit etwas beschäftigen soll, mehr ausgehen soll.
- Zum Feiern auffordern oder sich mit Drogen und Alkohol betäuben.
Auf sich selbst achten
Auch für Menschen, die jemanden mit einer Depression oder Angststörung betreuen, ist es wichtig, auf sich selbst zu achten, sowohl physisch als auch psychisch.
Sie müssen stark und verlässlich bleiben – nicht nur für die Person, um die Sie sich sorgen, sondern auch für sich selbst. Jedoch kann die bisweilen überfordernde Aufgabe des Betreuens die erkrankte Person stark gefährden, ebenfalls eine Depression zu entwickeln. Daher sind folgende Tipps für Sie wichtig:
Sich über eine Depression oder Angststörung informieren
Dadurch können Sie nachvollziehen, warum sich eine erkrankte Person auf eine bestimmte Weise verhält. Zudem hilft es Ihnen dabei, die Krankheit von der betroffenen Person auseinanderzuhalten und zu erkennen, dass ihre Stimmung und ihr Verhalten nicht unbedingt etwas mit Ihnen zu tun hat.
Eine Auszeit nehmen
Nehmen Sie sich Zeit, um immer wieder Abstand zu gewinnen und etwas zu unternehmen, das Ihnen gefällt.
Sprechen Sie darüber
Es kann sinnvoll sein, dass Sie sich mit Ihren Freundinnen und Freunden oder Familienangehörigen über Ihre Rolle als betreuende Person austauschen. Wenn Sie mit der Rolle nicht klar kommen oder Sie sich nicht wohl dabei fühlen, mit Bekannten zu sprechen, suchen Sie den Austausch in einer Selbsthilfegruppe oder suchen Sie sich professionelle Hilfe.
Unterstützung für Betreuungspersonen
Wenn Sie mit jemandem, der unter einer Depression oder Angststörung leidet, zusammenleben oder diese Person betreuen, fühlen Sie sich vielleicht manchmal isoliert, oder haben den Eindruck, dass Ihre Mühe nicht bemerkt oder als selbstverständlich angesehen wird. Freundinnen und Freunde sowie Familienangehörige verstehen vielleicht auch nicht, in welcher Situation Sie sich befinden.
Versuchen Sie, mit Menschen zu sprechen, die in einer ähnlichen Lage sind. Eine Selbsthilfegruppe kann hier eine gute Möglichkeit zum Austausch bieten. Oder wenden Sie sich an eine Stelle, die Betreuungspersonen von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufklärt und unterstützt.
Weiterführende Informationen
Depressionen
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Hilfreiche Kontakte und Websites