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Anzeichen und Symptome von Depressionen bei älteren Menschen

Depressionen bei älteren Menschen sind sehr wahrscheinlich, wenn er oder sie sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen die meiste Zeit traurig, niedergeschlagen oder elend fühlt oder das Interesse an gewohnten Tätigkeiten verliert. An eine Depression ist zu denken, wenn mehrere Anzeichen und Symptome in mindestens drei der unten stehenden Kategorien auftreten.

Verhalten

  • Allgemeine Verlangsamung und Ruhelosigkeit
  • Vernachlässigung von Aufgaben und der eigenen Pflege
  • Rückzug von Familie, Freunden und Bekannten
  • Der Alltag kann nicht mehr bewältigt werden.
  •  Verwirrtheit, Besorgnis und Aufgeregtheit
  • Keine Freude mehr an Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben
  • Schwierigkeiten, am Morgen aktiv zu werden
  • “Fremde”, für die Person untypische Verhaltensweisen
  • Leugnen von depressiven Gefühlen

Gedanken

  • Unentschlossenheit
  • Verlust des Selbstwerts
  • Gedanken an Suizid
  • Negative Aussprüche wie “Ich bin ein Versager.”, “Es ist meine Schuld.” oder “Das Leben ist nicht lebenswert.” oder “Ohne mich sind die anderen besser dran.”
  • Übermäßige Sorgen über die finanzielle Lage
  • Will niemandem zur Last fallen

Gefühle

  • Launenhaftigkeit und Reizbarkeit, die als Wut und Aggressivität auftreten
  • Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Gefühl von Leere
  • Überforderung
  • Gefühl der Wertlosigkeit, Schuldgefühle

Körperliche Symptome

  • Mehr oder weniger Schlaf als gewöhnlich
  • Immer müde
  • Verlangsamte Bewegungen
  • Gedächtnisprobleme
  • Unerklärliche Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, oder sonstige Schmerzen
  • Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, veränderte Stuhlgewohnheiten
  • Unruhe, Händeringen, Umherlaufen
  • Appetitlosigkeit oder veränderter Appetit
  • Erheblicher Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme

Es muss darauf hingewiesen werden, dass jeder Mensch einige dieser Symptome bei sich feststellen kann und es sich trotzdem nicht unbedingt um eine Depression handeln muss. Gleichermaßen wird nicht jede Person, die unter Depressionen leidet, alle diese Symptome aufweisen.

Darüber hinaus haben ältere Menschen eine andere Ausdrucksweise, wenn sie sich auf Depressionen beziehen. Anstatt von “Traurigkeit” sprechen sie zum Beispiel eher von “ihren Nerven”.

Demenz und Depression

Man geht davon aus, dass eine von fünf Personen mit Demenz auch unter Depression leidet.

Bei gleichzeitigem Auftreten von Demenz und Depressionen kann es schwierig sein, diese Erkrankungen voneinander zu unterscheiden, da sie ähnliche Anzeichen und Symptome haben. Es handelt sich um zwei Krankheitsbilder, die unterschiedliche Reaktionen und Behandlungen erfordern. Daher wird eine sorgfältige ärztliche Untersuchung empfohlen.

Bei älteren Menschen können sowohl persönliche Bezugspersonen (zum Beispiel Partnerin beziehungsweise Partner, Familienangehörige oder Freundin beziehungsweise Freund) als auch Pflegekräfte wichtige Hinweise über Veränderungen der Persönlichkeit oder des Bewusstseins (zum Beispiel Gedächtnisverlust) bei der betroffenen Person geben. Daher sollten diese Bezugspersonen bei der Abklärung des Krankheitsbildes miteinbezogen werden.