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Depression – Schwangerschaft und erste Zeit der Elternschaft

Was ist eine pränatale Depression?

Die pränatale Depression ist eine Depression, unter der eine Frau in der Schwangerschaft leiden kann.

Könnte es eine pränatale Depression sein?

Während der Schwangerschaft durchleben Frauen viele unterschiedliche Gefühle, von Freude und Aufregung bis Stress oder Besorgnis. Auch körperliche Veränderungen können sich auf die Stimmung und die Gefühle einer Frau auswirken. Bei einigen Frauen kann beispielsweise eine ungewollte Schwangerschaft dazu führen, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten, insbesondere wenn sie sich in einer belastenden Lage befinden (zum Beispiel alleinerziehend, minderjährig oder einfach noch nicht bereit).

Während der Schwangerschaft gibt es keine Gefühle, die richtig oder falsch sind. Ihre Reaktionen und Gefühle hängen von Ihrer Situation ab. Natürlich ist es schwierig zu beurteilen, ob Ihre Gefühle “normal” sind, schließlich befinden Sie Sich in keiner “normalen” Situation.

Was ist eine postnatale Depression?

Als postnatale Depression wird eine Depression bezeichnet, die sich ab dem ersten Monat bis ein Jahr nach der Geburt eines Kindes entwickeln kann.

Könnte es eine postnatale Depression sein?

Häufig unterscheidet sich die Realität, ein Baby zu haben, von dem Bild, das Medien vorgeben und das erwartet wurde. Alle Eltern müssen sich daran gewöhnen, mit den großen Veränderungen, die ein Baby mit sich bringt, umzugehen. Für die meisten Personen ist die Zeit der Gewöhnung von kurzer Dauer und nicht besonders belastend.

Bis zu 80 Prozent aller Frauen leiden in den ersten Tagen nach der Entbindung unter dem Babyblues. Das heißt sie können sich weinerlich und überfordert fühlen. Grund dafür ist die hormonelle Umstellung. In der Regel geht der Zustand aber nach einigen Tagen vorbei, ohne dass dies besonders behandelt werden müsste. Unterstützung und Verständnis sind meist ausreichend.

Sollten die Symptome jedoch längere Zeit andauern, kann es sein, dass die Frau eine Depression aufweist.

Sollten Sie Gedanken haben, sich oder das Baby umbringen oder verletzen zu wollen, holen Sie sich unverzüglich professionelle Hilfe!

Symptome einer Depression

Die Symptome einer Depression während der Schwangerschaft oder in der ersten Zeit der Elternschaft gleichen denen, wie sie auch in anderen Lebensphasen festgestellt werden. Depressionen während der Schwangerschaft und in der ersten Zeit danach sind schwieriger festzustellen und zu behandeln, da diese Zeit mit großen Veränderungen und Anpassungen verbunden ist.

Einige der Veränderungen, die mit der neuen „Mutterrolle“ verknüpft sind, wie veränderte Schlafgewohnheiten oder veränderter Appetit – ähneln den Symptomen einer Depression. Deshalb kann es schwierig sein eine psychische Erkrankung, wie eine Depression zu erkennen.

Sollten Sie einige der folgenden Symptome über einen Zeitraum von zwei Wochen oder länger bei sich beobachtet haben, ist es Zeit, dass Sie sich Hilfe suchen:

  • Niedergeschlagenheit und/oder Taubheitsgefühl
  • Gefühl, unzulänglich zu sein oder zu versagen
  • Gefühle von Schuld, Scham, Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Leere oder Traurigkeit
  • Oft den Tränen nahe sein
  • Gefühl von Wut, Reizbarkeit oder Verärgerung (zum Beispiel leicht gereizt gegenüber den anderen Kindern oder dem Partner)
  • Angst um das Baby; Angst, mit dem Baby alleine zu sein
  • Angst, alleine zu sein und rauszugehen
  • Verlust von Interesse an Dingen, die Ihnen normalerweise Freude machen
  • Schlaflosigkeit (nach dem nächtlichen Stillen nicht mehr einschlafen können) oder übermäßiges Schlafbedürfnis, Alpträume
  • Veränderter Appetit (nichts essen oder zu viel essen)
  • Nicht in der Lage sein, die alltäglichen Aufgaben zu erledigen
  • Rückzug von sozialen Kontakten und/oder sich nicht um sich selbst kümmern können
  • Energiemangel und Erschöpfung
  • Schwierigkeiten, klar zu denken oder Entscheidungen zu treffen,
  • Konzentrationsmangel und schlechtes Gedächtnis
  • Gedanken, sich oder das Baby zu verletzen, Ihr Leben zu beenden oder allem entfliehen zu wollen.

Es ist ziemlich normal, Symptome einer Angststörung oder Depression zu verspüren. Diese Symptome können auch auf Schlafmangel zurückzuführen sein, der häufig auftritt, wenn Sie ein Neugeborenes haben. Eine medizinische Fachkraft kann Ihnen helfen zu bestimmen, ob es Anzeichen dafür gibt, dass Sie unter einer Depression und/oder Angststörung leiden.

Sprechen Sie mit jemandem, dem Sie vertrauen, wenn Sie sich unglücklich fühlen. Sie können auch mit Ihrer Ärztin beziehungsweise Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme sprechen und beratschlagen, ob eine zusätzliche Hilfe nützlich sein kann.

Oftmals sind der Partner oder Familienangehörige der Frau die ersten Ansprechpersonen in Hilfethemen und spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung.

Sollten Sie denken, Ihr Partner oder das Baby wären ohne Sie besser dran, oder spielen Sie mit dem Gedanken, sich oder das Baby umzubringen oder zu verletzen, holen Sie sich unverzüglich professionelle Hilfe!

Hilfreiche Kontakte und Websites

Notlösungen für das Überleben Ihres Kindes

Babynest

Beim Wilhelminenspital gibt es ein sogenanntes “Babynest“. Es befindet sich neben dem Pavillon 40 der Kindernotfallambulanz, bei der 48A-Haltestelle “Flötzersteig/Wilhelminenspital”. Das neugeborene Baby kann dort anonym durch eine Klappe in ein Wärmebett (Babynestchen) gelegt werden und wird sofort medizinisch versorgt.

Anonyme Geburt

Im Jahr 2001 wurde die anonyme Geburt eingeführt. Diese soll ungewollt schwangeren Frauen in ihrer schwierigen Situation helfen.

Anonyme Geburt
Ungewollte Schwangerschaft

Weiterführende Informationen

Depressionen