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Ursachen von Depressionen

Die genauen Ursachen von Depression sind nicht bekannt, jedoch können zahlreiche Faktoren ihre Entwicklung beeinflussen. Im Allgemeinen ist eine Depression nicht auf ein einziges Ereignis zurückzuführen, sondern auf das Zusammenspiel von biologischen, persönlichen und anderen Faktoren im persönlichen Umfeld des Betroffenen.

Lebensereignisse

Untersuchungen zufolge können andauernde Probleme, wie Langzeitarbeitslosigkeit, von Gewalt geprägte oder lieblose Beziehungen, Isolierung oder Einsamkeit über längere Zeit, außergewöhnliche Belastungen bei der Arbeit, eher Depressionen verursachen als Alltagsbelastungen von kürzerer Dauer. Dennoch können Ereignisse in der jüngsten Vergangenheit, wie der Verlust der Arbeit, bei Menschen Depressionen “auslösen”, insbesondere wenn sie bereits schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben oder durch persönliche Faktoren gefährdet sind.

Persönliche Faktoren

  • Familiäre Faktoren: Depressionen können in einer Familie gehäuft vorkommen, wodurch ein erhöhtes genetisches Risiko besteht. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine Person automatisch auch an Depressionen erkrankt, wenn ein Elternteil oder ein naher Verwandter bereits diese Krankheit hatte. Hier spielen die eigenen Lebensumstände und sonstige persönliche Faktoren eine entscheidende Rolle.
  • Persönlichkeit: Einige Menschen sind aufgrund ihrer Persönlichkeit empfänglicher für Depressionen. Dazu zählen Personen, die sich tendenziell oft sorgen, kaum Selbstbewusstsein haben, empfindlich auf persönliche Kritik reagieren, perfektionistisch, selbstkritisch oder pessimistisch sind.
  • Schwere Erkrankung: Eine Erkrankung kann Depressionen auf zwei unterschiedliche Weisen auslösen. Zum einen kann eine körperlich schwere Erkrankung die Depressionen direkt hervorrufen. Zum anderen kann sie aufgrund des damit verbundenen Stresses oder der Sorgen zu einer Depression beitragen. Dies gilt insbesondere bei einer Langzeit-Behandlung der Erkrankung und/oder bei chronischen Schmerzen.
  • Drogen- und Alkoholkonsum: Der Konsum von Drogen oder Alkohol kann sowohl zu Depression führen als auch Folge einer Depression sein.

Veränderungen im Gehirn

Obwohl auf diesem komplexen Gebiet bereits viel geforscht wurde, ist vieles immer noch unbekannt. Eine Depression ist nicht einfach nur das Ergebnis eines “chemischen Ungleichgewichts” durch einen Mangel bestimmter Botenstoffe im Gehirn, die Nachrichten zwischen den Gehirnzellen weiterleiten. Zahlreiche andere Ursachen können die Regulierung des Gemütszustands stören und so eine schwere Depression beeinflussen. Dazu zählen eine genetische Krankheitsanfälligkeit, starke Stressfaktoren im Leben, die Einnahme von Substanzen (Medikamente, Drogen, Alkohol) und sonstige medizinische Beschwerden.

Die meisten modernen Antidepressiva wirken auf diese Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn und stellen so wieder ein chemisches Gleichgewicht her. Dieses Gleichgewicht kann jedoch auch mithilfe von psychologischen Behandlungen hergestellt werden. Effektive psychotherapeutische Behandlungen stimulieren ebenfalls das neue Wachstum von Nervenzellen in den Kreisläufen, die die Gemütsverfassung regulieren, was bei der Genesung nach schweren depressiven Phasen eine zentrale Rolle spielt.

Jeder Mensch ist anders und häufig ist es eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die zur Entwicklung von Depressionen bei einem Menschen beitragen können. Manchmal ist die Ursache von Depressionen nicht immer festzustellen. Oftmals sind schwierige Umstände, die zu einer Depression führen, auch nicht zu ändern. Am wichtigsten ist es auf jeden Fall, die Anzeichen und Symptome zu erkennen und Hilfe zu suchen.