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Was sage ich? – Unterstützung von Hinterbliebenen bei Suizid

Es kann sehr schwierig sein, die richtigen Worte für jemanden zu finden, der um einen Suizid trauert.

Einige Hilfestellungen finden Sie hier:

  • Vermeiden Sie den Ausdruck „Selbstmord begehen“. Dieser ist historisch geprägt, als Suizid noch ein Verbrechen und eine Todsünde war. Viele Trauernde empfinden diesen Ausdruck als belastend und stigmatisierend. Sagen Sie stattdessen „sich das Leben nehmen“ oder „sich umbringen“.
  • Umgehen Sie Klischees und Plattitüden, wenn Sie Trost spenden wollen, wie „Du bist so stark“, „Die Zeit heilt alle Wunden“, „Er ruht jetzt in Frieden“, „Du hast andere Kinder“, „Du wirst nochmal heiraten“ oder „Ich weiß, wie du dich fühlst“. Auch wenn gute Absicht hinter diesen Worten steckt, trösten sie selten und hinterlassen bei der trauernden Person das Gefühl, dass sie nicht verstanden wird und sie isoliert sie noch mehr.
  • Vermeiden Sie jede Bewertung der Person, die sich das Leben genommen hat. Bezeichnen Sie diese nicht als egoistisch, feige, schwach oder gar mutig oder stark. Die Hinterbliebenen müssen sich ihr eigenes Bild der beziehungsweise des Verstorbenen und dessen, was passiert ist, machen.
  • Verzichten Sie auf vereinfachende Erklärungen des Suizides. Suizid ist sehr komplex und besteht zumeist aus verschiedenen entscheidenden Faktoren.
  • Hören Sie sich an, wie die beziehungsweise der Trauernde den Suizid erlebt.
  • Seien Sie ehrlich, aufrichtig und machen Sie sich auch Ihre eigenen Grenzen bewusst: Geben Sie zu, wenn sie etwas nicht verstehen oder wenn sie nicht wissen, wie sie auf den Kummer reagieren sollen.
  • Nennen Sie die verstorbene Person beim Namen und sprechen Sie über sie. Wenn Sie ihren Namen nicht aussprechen, könnte die beziehungsweise der Trauernde das Gefühl haben, die verstorbene Person sei vergessen oder abgetan.
  • Achten Sie auf Trauernde, die gerne übersehen werden, zum Beispiel Geschwister, Kinder, Großeltern sowie Freundinnen und Freunde.
  • Fragen Sie „Wie kommst du klar?“ und hören Sie dann aufmerksam zu. Bleiben Sie, hören Sie zu und versuchen Sie zu verstehen. Geben Sie der Person die Möglichkeit zu sagen, was ihr wichtig ist, egal wie schwierig oder komplex es ist.