Geist und Körper eines Menschen können über eine längere Zeit auf ein Trauma reagieren, vielleicht über Tage, Wochen oder Monate. Ähnlich wie bei der Trauer gibt es auf Traumata unterschiedliche Reaktionsweisen.
Einige der häufigeren Reaktionen sind nachfolgend aufgeführt. Nicht jede beziehungsweise jeder Betroffene werden alle dieser Reaktionen an sich wahrnehmen.
Verhalten
- Herzklopfen, Zittern oder Schwitzen
- Schreckhaftigkeit bei Geräuschen
- Atemschwierigkeiten
- Kopfschmerzen oder Schmerzen in den Muskeln
- Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Verstopfung, Durchfall oder verändertes Essverhalten
- Müdigkeit, Erschöpfung, Rastlosigkeit
- Erhöhte Reizbarkeit
- Erhöhter Alkohol- und/oder Drogenkonsum
- Rückzug oder Loslösung von anderen
- Verlust des Interesses an sozialen Aktivitäten
- Mangelnde Motivation
- Vermeidung bestimmter Orte oder Situationen, die an das Erlebnis erinnern
- Schlafprobleme
Gedanken
- Rückblenden oder nochmaliges Durchleben des verstörenden Ereignisses bei Wachheit und in Träumen
- Beschäftigung mit dem Geschehenen, wiederkehrende Gedanken, Hinterfragung “Warum?”
- Verwirrt oder langsam im Denken
- Konzentrationsschwierigkeiten oder Entscheidungsschwäche
- Gedächtnisprobleme
- Gefühl der Verantwortung
Gefühle
- Gesteigerte Angst, Panikattacken
- Aufgewühlt oder verzweifelt beim Anblick anderer verstörender Ereignisse, beispielsweise im Fernsehen oder in der Zeitung
- Besorgnis über andere
- Gefühle der Verlassenheit, Isolierung und Machtlosigkeit
- Gefühl, außer Kontrolle zu sein oder dass das Leben und die Welt außer Kontrolle ist
- Taubheit und/oder Stimmungsschwankungen
- Anfällig für viele verschiedene Emotionen, wie Depression, Traurigkeit, Schuld, Wut, Frustration, Angst und Reizbarkeit
Diese Symptome können belastend sein, allerdings bieten sie auch Möglichkeiten, das Trauma zu verarbeiten. In vielen Fällen nehmen diese Symptome in den Wochen nach dem traumatischen Ereignis wieder ab.