Trauer infolge eines Suizides ist besonders belastend. In dieser Situation werden bei Familie sowie Freundinnen und Freunden viele Fragen aufgeworfen.
Auf einen Blick
- Trauer infolge eines Suizides ist besonders belastend.
- Einige Menschen empfinden es als schwierig, sich gegenüber der Todesursache zu öffnen. Ein offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema kann helfen, sich nicht isoliert zu fühlen.
- Gefühle wie Schuld, Scham, Wut und Reue kommen häufig vor.
- Es ist wichtig, dass Sie in der ersten Zeit nicht zu viel von sich erwarten.
- In einer Familie erschweren das Leid und der Schmerz bisweilen die Kommunikation untereinander. Dadurch können Konflikte entstehen. Daher sollten Sie auf eine gute Kommunikation achten und respektieren, wie andere jeweils mit ihrem Schmerz umgehen.
- Es gibt keine richtige oder falsche Art zu trauern und es gibt keine spezifische Zeitvorgabe, wie lange die Trauer anhält. Jeder Mensch empfindet anders!
- Scheuen Sie sich nicht, Hilfe zu holen. Dies kann Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freundinnen und Freunden wirklich nutzen.
Einige der Verlusterfahrungen nach einem Suizid
- Gefühl von Unwirklichkeit, Taubheit, Alpträume und bedrohliche Gedanken
- Gefühle der Schuld und des Versagens, das man es nicht verhindern konnte
- Ein unablässiges Bedürfnis zu hinterfragen, einen Sinn zu finden und zu verstehen, warum es geschehen ist
- Gefühle der Ablehnung und Verlassenheit
- Wut auf die Person, die Suizid begangen hat
- Ein Gefühl von Scham, dass andere Menschen negativ über Sie, Ihre Familie und die verstorbene Person denken. Dies kann in manchen Fällen dazu führen, dass man sich alleine fühlt und sich von anderen zurückzieht.
Wie kann ich jemanden unterstützen?
Nach einem Suizid wissen Freundinnen und Freunde von Angehörigen oft nicht, was sie sagen oder tun können. Sie fühlen sich hilflos und meiden die anderen Trauernden, sodass diese sich wütend, verlassen, gebrandmarkt und isoliert fühlen können.
Mit jeder Trauer ist es schwierig umzugehen und darüber zu sprechen ist immer noch ein Tabu. Menschen, die um eine Person trauern, brauchen Mitgefühl, Aufmerksamkeit und Bestätigung ihrer Gefühle, zumindest aber eine Person, die zuhört.
Das heißt zusammengefasst:
- Unterstützung geben ohne zu werten
- Gelegenheit geben, ihre Geschichte zu erzählen, in manchen Fällen auch immer wieder
- Eine sichere und fürsorgliche Umgebung schaffen
- Den Trauernden aufmerksam zuhören
- Zulassen, dass jeder auf eigene Weise trauert
Was sage ich anderen?
Manche Menschen haben Schwierigkeiten, mit anderen über die Todesursache zu sprechen und entscheiden sich, diese nicht zu nennen. Anfangs kann das die einfachere Lösung sein. Jedoch kann dadurch ein Gefühl von Belastung und Distanz in den Beziehungen zu anderen entstehen. Der trauernden Person wird eventuell weniger Unterstützung entgegengebracht und sie beziehungsweise er fühlt sich isoliert. Es wird empfohlen, so offen und so ehrlich wie möglich im Umgang mit den Geschehnissen rund um den Suizid zu sein.