Untersuchungen zeigen, dass Psychotherapien bei der Behandlung von Menschen mit Angststörungen am effektivsten sind. Wenn allerdings die Symptome stark ausgeprägt sind, kann auch die Behandlung mit Medikamenten sinnvoll sein.
Behandlung mit Antidepressiva
Einige Antidepressiva können Menschen im Umgang mit Angststörungen helfen, auch wenn diese keine Symptome einer Depression haben.
Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit einer Angststörung spezifische Veränderungen in den chemischen Botenstoffen des Gehirns (Serotonin, Noradrenalin und Dopamin) aufweisen. Antidepressiva dienen dazu, das Ungleichgewicht der chemischen Nachrichten zwischen den Nervenzellen im Gehirn zu korrigieren.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Wie bei allen anderen Medikamenten können bei der Einnahme von Antidepressiva einige Nebenwirkungen auftreten. Je nach eingenommenem Medikament unterscheiden sich die Nebenwirkungen, gängig sind jedoch Übelkeit, Kopfschmerzen, Angst, Schweißausbrüche, Schwindel, Unruhe, Gewichtszunahme, trockener Mund und sexuelle Schwierigkeiten (zum Beispiel Verlust des sexuellen Verlangens).
Einige dieser Nebenwirkungen sind nur von kurzer Dauer, aber es gibt dennoch Möglichkeiten, diese zu verringern. Auch haben die heutzutage verwendeten Medikamente wesentlich bessere Wirksamkeit bei geringeren Nebenwirkungen als frühere. Informieren Sie daher Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie mit ihren bisher verschriebenen Medikamenten unzufrieden sind.
Über welchen Zeitraum werden Antidepressiva gewöhnlich eingenommen?
Wie bei anderen Medikamenten hängt die Dauer der Einnahme davon ab, wie schwer die Krankheit ist und wie die Patientin beziehungsweise der Patient auf die Behandlung anspricht. Manche Personen müssen sie nur für eine kurze Zeit einnehmen, andere hingegen brauchen sie dauerhaft, um ihr Befinden zu regulieren. Antidepressiva sind sicher, effektiv und machen nicht abhängig. Manchmal wollen Patientinnen beziehungsweise Patienten die Antidepressiva schnell absetzen, weil sie besorgt sind, abhängig zu werden. Das Absetzen der Medikamente sollte jedoch sukzessive erfolgen, auf Empfehlung und unter Aufsicht einer Ärztin oder eines Arztes.
Benzodiazepine
Benzodiazepine ist eine Gruppe von Arzneimitteln, die gewöhnlich für eine kurze Dauer verschrieben werden, damit Menschen Angststörungen und Panikattacken bewältigen können. Benzodiazepine wirken beruhigend, ohne schläfrig zu machen. Sie sind aber nicht für die lang andauernde Einnahme geeignet, da sie zu Abhängigkeit führen. Für eine kurze Zeitdauer (zwei bis drei Wochen) können sie nützlich sein, ebenso innerhalb eines weiteren Behandlungsprogramms mit Unterbrechungen. Sie sind jedoch nicht als erste Wahl und einzige Behandlungsmaßnahme einzusetzen.