Meine dritte Schwangerschaft war ungeplant. Mein Mann unterstützte mich nicht und ich fühlte mich vollkommen überfordert. Ich fragte mich, wie ich mit drei Kindern zurechtkommen sollte, wenn ich schon mit zwei zu kämpfen hatte. Während der Schwangerschaft fühlte ich mich unendlich müde und machte mir oft Gedanken über den Tod. Nachdem das Baby geboren war, hielt die bleierne Müdigkeit an und ich hatte ständig Kopfschmerzen und Nasennebenhöhlen-Entzündung. Ich ging zu meinem Hausarzt, der unterschiedliche Bluttests bei mir durchführte, aber alle Ergebnisse waren normal.
Als das Baby drei Monate alt war, schlief es bereits durch, aber ich selbst konnte nicht viel schlafen. Ich war so erschöpft, dass es sich anfühlte, als würde ich durch feuchten Beton laufen. Ich war gereizt gegenüber den Jungs und war zu den einfachsten Entscheidungen, zum Beispiel was es zum Abendessen gibt, nicht in der Lage. Tage und Wochen schleppten sich dahin und ich hatte keine Freude am Leben. Ich fühlte mich so schlecht, dass ich dachte, ich hätte eine unheilbare Krankheit.
Meine Familie machte sich große Sorgen um mich. Meine Schwester (eine Hebamme) und mein Bruder (ein Arzt) meinten, ich hätte Depressionen und verwiesen mich in eine Mutter-Kind-Einheit. Innerhalb weniger Tage wurde ich im Krankenhaus aufgenommen und der Psychiater stellte bei mir schwere Depressionen fest.
Nach der Diagnose fühlte ich große Erleichterung – zumindest gab es einen Grund, warum ich mich so schlecht fühlte. Und es gab Behandlungsmöglichkeiten. Ich habe immer versucht, alles zusammenzuhalten, aber jetzt konnte ich loslassen und die Maske fallen lassen. Ich hatte einen sicheren Ort, um über unerfüllte Erwartungen nachzudenken und Abstand von meinem Mann zu bekommen. Es gab Therapiesitzungen mit anderen Müttern, die ebenfalls Unterstützung brauchten.
Ich bekam Antidepressiva, die erst nach zwei Wochen zu wirken begannen und blieb einen Monat im Krankenhaus, wo ich Phasen starker Angst, Panikattacken und intrusiver Gedanken an Selbstverletzung durchlebte. Nach der Entlassung bekam ich Besuch von einer psychiatrischen Krankenschwester zu Hause und ging regelmäßig zum Psychiater und zur Psychologin. Ich nahm mit sieben weiteren Müttern an einem zwölfwöchigen Hilfsprogramm im Krankenhaus teil, das sehr wichtig für mich war.
Heute, zwei Jahre später, nehme ich noch immer Antidepressiva. Mir geht es jetzt gut, meine Stimmung ist hervorragend, meine Ängste sind relativ gering und ich genieße (meistens) meine Kinder. Ich werde noch immer müde, aber das ist wahrscheinlich für eine alleinerziehende Mutter mit drei kleinen Kindern normal. Alle paar Monate gehe ich zu meinem Psychiater und Familientherapeuten. Ich habe keine Angst, mir Hilfe zu holen, wenn ich welche brauche, und ich achte darauf, dass ich auf mich schaue. Ich habe ein Netzwerk aus Familie und Freunden, die alle verständnisvoll und fürsorglich sind. An schlechten Tagen mache ich mir bewusst, dass es mir besser gehen wird und ich eine strahlende Zukunft habe.