Wien ist eine multikulturelle Stadt, hier leben Menschen aus über 190 Ländern. Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen kommen in allen Kulturkreisen vor. Belastende Ereignisse können die psychische Gesundheit beeinträchtigen, beispielsweise Vertreibung und Flucht, das Zurücklassen von Familie und vertrauter Umgebung et cetera. Auch die Erfahrung, in der neuen Heimat aufgrund von Herkunft und Hautfarbe benachteiligt zu werden, kann das psychische Wohlbefinden negativ beeinflussen.
Studien verdeutlichen, dass zugewanderte Menschen im Kontakt mit dem österreichischen Gesundheitswesen auf Hindernisse stoßen können. Der Weg zu einer Behandlung wird beispielsweise erschwert durch mangelnde Sprachkenntnisse oder fehlendes Wissen über hilfreiche Anlaufstellen. Weitere Hürden sind soziale Isolierung und die räumliche Entfernung zur Familie. Hinderlich sind auch Vorurteile, die das persönliche oder kulturelle Umfeld mit einer psychischen Erkrankung verbindet. Scham oder auch die Angst, diskriminiert zu werden, können verhindern, Hilfsangebote zu nützen.