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Hilfe für andere – Schwangerschaft und erste Zeit der Elternschaft

Tipps für Partner, Familie und Freundeskreis

Wenn Frauen schwanger werden und ein Kind bekommen, wird oft von ihnen erwartet, dass sie sofort in ihrer Rolle als Pflegerin, Trösterin und Unterstützerin ihrer Kinder aufgehen. Familie sowie Freundinnen und Freunde sollten dabei auch erkennen, dass eine Mutter während der Schwangerschaft und nach der Entbindung ebenfalls Trost, Pflege und Unterstützung braucht, insbesondere wenn sie unter Symptomen einer Depression und/oder Angststörung leidet.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie sie eine Schwangere oder Mutter nach der Entbindung unterstützen können, wenn diese sich von der Schwangerschaft oder der Mutterrolle überfordert fühlt. Wenn Familienangehörige nicht helfen können, zögern Sie nicht, mit einer Ärztin beziehungsweise einem Arzt zu sprechen.

Tipps für Väter/Partner

  • Denken Sie daran, dass eine Frau während der Schwangerschaft und nach der Entbindung ebenfalls Trost, Umsorgung und Unterstützung braucht, insbesondere wenn sie überfordert oder verzweifelt ist.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören, ohne dass Sie Lösungen oder Rat anbieten.
  • Bieten Sie an, sich um das Baby oder die älteren Kinder zu kümmern oder besprechen Sie andere Betreuungsoptionen, die die Mutter entlasten.
  • Bieten Sie Hilfe beim Einkaufen, Kochen oder Putzen an.
  • Ermutigen Sie Ihre Partnerin sich gesund zu ernähren, sich regelmäßig zu bewegen und Drogen- und Alkoholkonsum zu reduzieren.
  • Ermutigen Sie sie, sofern erforderlich, weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  • Geben Sie keine Erziehungsratschläge, es sei denn, sie bittet sie darum.

Tipps für Familie und Freunde

  • Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören, ohne dass Sie Lösungen oder Rat anbieten, es sei denn dies ist gewünscht.
  • Bieten Sie an, sich um das Baby zu kümmern, aber achten Sie darauf, nicht bestimmend oder besserwisserisch zu sein.
  • Bieten Sie an, sich um die älteren Kinder zu kümmern oder besprechen Sie andere Betreuungsmöglichkeiten, die beide Eltern entlasten.
  • Bieten Sie Hilfe beim Einkaufen, Kochen oder Putzen an, falls die Betroffene dies wünscht.
  • Ermutigen Sie die Mutter, sich gesund zu ernähren, eine Selbsthilfegruppe für Mütter zu besuchen, sich regelmäßig zu bewegen und Drogen- und Alkoholkonsum zu reduzieren.
  • Ermutigen Sie die Mutter und/oder den Vater (sofern erforderlich) professionelle Hilfe zu suchen. Bieten Sie an, sie zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt oder zur Hebamme zu begleiten, damit sie dort über ihre Situation mit dem Neugeborenen sprechen können.
  • Bieten Sie jegliche Hilfe an, die die Eltern unterstützen könnte. Selbst, wenn diese die Hilfe ablehnen, bieten Sie diese immer wieder an. Manchen Eltern fällt es schwer, Hilfe anzunehmen – auch das muss erst gelernt werden.

Hilfe für Mütter mit perinataler psychischer Erkrankung

Viele Mütter gehen so stark in der Sorge um ihr Baby auf, dass sie nicht merken, wie sehr sie zu kämpfen haben. Oft bemerken Partner oder andere Familienmitglieder, dass etwas nicht stimmt. Unabhängig von der jeweiligen Situation sind fürsorgliche Partner, Familienangehörige sowie Freundinnen und Freunde am wichtigsten, um die Frau dabei zu unterstützen, sich Hilfe zu suchen und wieder gesund zu werden.

Wenn Sie sich um eine Frau sorgen, die schwanger ist oder gerade entbunden hat, sagen Sie ihr offen, dass Sie besorgt sind und bieten Sie ihr Unterstützung an. Auch wenn Sie nicht ganz nachvollziehen können, was sie gerade durchmacht, ist Ihre Fürsorge wertvoll und aufbauend.

Die Hilfe von Familienangehörigen sowie Freundinnen und Freunden kann die Gesundung von einer psychischen Erkrankung sehr erleichtern. Diese können zwar nicht dafür sorgen, dass eine Depression oder Angststörung einfach wieder weggeht, aber sie können eine Hilfe in dieser schwierigen Zeit sein. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie sie helfen können:

  • Informieren Sie sich über psychische Erkrankungen während und nach der Schwangerschaft.
  • Hören Sie der Frau zu, wenn Sie von Gefühlen und Gedanken spricht. Fragen Sie: “Wie kann ich dir helfen?”
  • Ermutigen Sie die Mutter, sich professionelle Hilfe zu suchen.
  • Nehmen Sie sich Zeit zum Zuhören, ohne dass Sie Lösungen anbieten.
  • Bieten Sie an, sich um das Baby oder die älteren Kinder zu kümmern oder besprechen Sie andere Betreuungsoptionen, die die Mutter entlasten.
  • Bieten Sie an, bei der Hausarbeit zu helfen.
  • Geben Sie der Mutter Bestätigung, selbst wenn sie nur kleine Fortschritte macht.
  • Ermutigen Sie sie, auf sich selbst zu achten.
  • Achten Sie darauf, ob auch eine Angststörung in Betracht kommt. Wie die Depression ist auch eine Angststörung sehr gut behandelbar.

Wenn sich eine Frau von einer psychischen Erkrankung im Rahmen der Schwangerschaft erholt, kann sich ihr Bedarf an Unterstützung ändern. Es ist wichtig, sich nach ihren Bedürfnissen zu richten und nach den Veränderungen anzupassen.